Sonntag, 2. Dezember 2012


Ein liebloser Novembermorgen


Taub, steif, schrill, sein
Kaltes, leises Licht ganz unvorteilhaft auf
Meinem Laminat.
Die Decke in diesem Moment ein
Panzer und die Heizung tot.
Als ich an diesem Novembermorgen,
Mich nach Nest und Wärme sehnend, in die
Küche lief, eigentlich ein liebgewonnener
Ort, mit schlecht verklebtem
PVC, graumeliert Krümel und Haare kaschierend
Und Schränken in Holzoptik, die bei genauem
Hinsehen von dem verwesten Zustand vergangener
Zeiten und Menschen künden, ließ mich
Plötzlich etwas Schönes
Innehalten. 
Ein Teelicht, einsam
Tanzend auf dem Tisch, diese schroffe, karge
Küchenwirklichkeit bezähmend,
Beschert mir einen
Lichten, köstlichen Moment
An diesem Novembermorgen.


J. R.


Montag, 26. November 2012

Wieder einmal Abendstimmung.
Die beginnt im Moment schon um 16 Uhr und ich muss aufpassen, dass ich nicht zu lange schlafe, um noch Tageslicht zu sehen. Besonders muss ich mich auch um meine Pflanze kümmern, die wurde etwas schlapp in den letzten Wochen. Jetzt habe ich neue Triebe entdeckt. 
Diese Dunkelheit kann schnell ein bisschen depressiv machen, wenn man nicht aufpasst, ist aber auch natürlich sehr schön und besinnlich. 

Zuhause

















Montag, 12. November 2012

Mädchen am Sonntag




Der verhasste deutsche Sonntag hat sich in meinem Ansehen deutlich erhoben. Die Freude über das farbenfrohe Marktengebot, am Probieren, sogar am Schleppen der Einkäufe, am Kochen und letztendlich am Essen nimmt hier einen viel größeren Raum ein als in meinem Alltag in der Heimat und das kommt meinen hedonistischen Wesenszügen sehr entgegen. Aber auf dem Markt hier in Tarlabaşı tritt der breite Graben, der die Menschen in diesem Land trennt, deutlich zu Tage und lässt einen in seiner Position des kurzweiligen, auskostenden Besuchers nachdenklich werden.



Samstag, 10. November 2012

"Habt ihr immer noch Angst, so zu werden wie euer Vater?"
-111 Fragen an den Mann von heute

Frage 72:
Könntet ihr eine Frau attraktiv finden, die eure Zehennägel hat?

Zeit Magazin -Nr.38; 13.09.2012


Budapest

Budapest

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Wir haben gestern im Spanischunterricht einen Kurzfilm, "El número", gesehen:

https://www.youtube.com/watch?v=DDoqGAKXehI

Protagonist ist ein Bleistift, der darauf wartet, von einem berühmten Architekten, Musiker, Schriftsteller, Politiker gekauft zu werden um wichtiges aufzuschreiben.
In der Papeterie, in der er landet, interessiert sich schließlich nur eine alte Dame für ihn, die ihn lange Zeit unbenutzt lässt. Nur eine Telefonnummer schreibt sie auf. Der Bleistift ist sehr unglücklich und fühlt sich nutzlos. Dann geht es der Alten auf einmal sehr schlecht, sie wählt die Nummer, die sie zuvor aufgeschrieben hatte. Der Bleistift sieht zu und möchte gerne helfen. Die Ärzte kommen (gerade rechtzeitig) und er versteht, dass die Nummer, die mit ihm aufgeschrieben wurde, sehr wichtig war.

Irgendwie hat mich der Film gerührt und mich dazu veranlasst, heute meine Bleistifte anzuspitzen.